Der Markt für Kopfhörer entwickelt sich ständig weiter. Von kabelgebundenen Kopfhörern bis hin zu kabellosen Ohrhörern stehen auf dem Markt viele Produkte zur Auswahl bereit.
Eine bestimmte Kopfhörertechnologie, die in den letzten Jahren den Markt im Sturm erobert hat, sind Knochenleitungskopfhörer. Wie bei jedem neuen beliebten Produkt ist es wichtig, Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. Schließlich möchten Sie Kopfhörer, die Ihre Ohren nicht überfordern.
Wie funktionieren Bone-Conduction-Kopfhörer?
Wie der englische Name schon verrät, verwenden diese Kopfhörer die Knochenleitungstechnologie, um Töne zu übertragen. Anders als herkömmliche Audiogeräte senden Knochenleitungskopfhörer die Töne nicht durch die Luft. Sie verwenden stattdessen eingebaute Wandler, um Audiosignale in Vibrationen umzuwandeln – und umgehen dabei das Trommelfell. Die Frequenz und Intensität dieser Vibrationen variieren je nach abgespieltem Audio.
Knochenleitungskopfhörer werden vor dem Ohr getragen und senden Vibrationen an Ihre Wangenknochen. Die über den Knochen übertragenen Vibrationen stimulieren direkt die Cochlea. Diese wandelt die Vibrationen in elektrische Signale um, die über den Hörnerv an das Gehirn gesendet werden. Das Gehirn interpretiert diese Signale als Ton.
Herkömmliche Kopfhörer und Bone-Conduction-Kopfhörer im Vergleich
Klassische Kopfhörer sind seit langem der Standard und sind dafür bekannt, dass sie durch die Umhüllung der Ohren ein immersives Klangerlebnis bieten. Im Gegensatz dazu verfolgt die Knochenleitungstechnologie einen anderen Ansatz, der sich auf Situationsbewusstsein und Komfort konzentriert. Dieser Vergleich zeigt, wie sich beide Typen auf Ihr Hörerlebnis auswirken.
Herkömmliche Kopfhörer
Herkömmliche Kopfhörer haben den Vorteil, dass sie eine immersive Klangumgebung schaffen und Außengeräusche effektiv ausblenden. Diese Isolierung ermöglicht ein konzentriertes Hörerlebnis. Genau dies kann jedoch auch ein Nachteil sein. Der ständige Druck auf den Ohren und die direkte Tonübertragung können zu Hörermüdung führen. Daher sind regelmäßige Pausen erforderlich, um Beschwerden und mögliche Hörschäden zu vermeiden.
Bone-Conduction-Kopfhörer
Bei Knochenleitungskopfhörern stehen stattdessen das Situationsbewusstsein und der Tragekomfort im Vordergrund. Da sie Schallschwingungen an die Schädelknochen senden, bleiben Ihre Ohren für Umgebungsgeräusche offen. Dies erhöht das Situationsbewusstsein, was bei Outdoor-Aktivitäten von entscheidender Bedeutung ist.
Da Knochenleitungskopfhörer nicht in oder über den Ohren sitzen, sind sie bequemer zu tragen. Sie stellen eine ideale Alternative für diejenigen dar, die herkömmliche Kopfhörer unbequem oder störend finden.
Sind Bone-Conduction-Kopfhörer sicher?
Beim ersten Anblick von Knochenleitungskopfhörern ist es nicht ungewöhnlich, dass Sie etwas skeptisch sind. Viele fragen sich, wie sicher sie sind und ob sie zu Hörverlust führen können. Dabei bieten Knochenleitungskopfhörer gegenüber herkömmlichen Kopfhörern mehrere Sicherheitsvorteile, die jeder kennen sollte.
Erstens können Sie weiterhin Ihre Umgebung hören, wenn Sie diese Kopfhörer verwenden. Das liegt daran, dass sie auf den Wangenknochen sitzen und nicht auf oder in den Ohren getragen werden. Herkömmliche Kopfhörer blockieren das Ohr und Ihre Fähigkeit, Ihre Umgebung zu hören.
Eines der größten Probleme, das die meisten Menschen mit klassischen Kopfhörern haben, besteht darin, dass sie zu verdichteten Ohrenschmalzblockaden führen können. Dies wiederum kann zu Hörproblemen führen und medizinische Hilfe erfordern. In einigen Fällen kann es sogar zu Infektionen aufgrund von im Ohr eingeschlossenen Bakterien kommen, die durch die Ohrstöpsel entstehen. Bei Knochenleitungskopfhörern ist dies undenkbar. Tatsächlich bleiben die Ohren frei, damit sie sich auf natürliche Weise von Ohrenschmalz und Bakterien befreien können.
Ein weiterer Vorteil von Knochenleitungskopfhörern gegenüber herkömmlichen Kopfhörern ist, dass sie Ihr Hörsystem weniger beanspruchen. Da sie mit ihrem einzigartigen Tonübertragungsprozess das Trommelfell umgehen, wird das Risiko einer Trommelfellschädigung beim Musikhören verringert. Je weniger Teile des Hörsystems Sie verwenden, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit einer Schädigung.
Mythen über die Sicherheit von Bone-Conduction-Kopfhörern
Wie bei jedem neuen Produkt, das auf den Markt kommt, gibt es viele unterschiedliche Meinungen dazu. Wenn es um Knochenleitungskopfhörer geht, sind leider viele Mythen im Umlauf. Es ist eine gute Idee, einige dieser Mythen zu verstehen und sie zu entlarven, damit Sie die Technologie der Knochenleitungskopfhörern und ihren Nutzen vollständig verstehen.
Mythos #1: Bone-Conduction-Kopfhörer sind unbequem
Einer der häufigsten Irrglauben über Knochenleitungskopfhörer ist, dass sie mit der Zeit unbequem werden, ähnlich wie die meisten herkömmlichen Kopfhörer. Tatsächlich sind Knochenleitungskopfhörer jedoch anders konzipiert. Sie sind bemerkenswert leicht und werden auf den Wangenknochen anstatt über oder in den Ohren platziert. Diese besondere Platzierung führt zu einem angenehmen Tragegefühl.
Den Mythos entlarven
Herkömmliche Kopfhörer können Unbehagen verursachen, wie z. B. externe Kompressionskopfschmerzen. Dieses Problem entsteht durch die Enge, wenn ein Kopfbügel zu eng ist oder über längere Zeit getragen wird. Obwohl nicht jeder diese Probleme hat, ist es nicht ungewöhnlich, dass Benutzer herkömmlicher Kopfhörer von einem gewissen Unbehagen berichten, insbesondere bei längerem Tragen.
Im Gegensatz dazu sind Knochenleitungskopfhörer anders. Indem sie das Außenohr vollständig umgehen, vermeiden sie die üblichen Druckpunkte, die bei herkömmlichen Kopfhörern auftreten. Das bedeutet keine Beschwerden durch Ohrstöpsel, die in den Gehörgang drücken, oder Kopfbänder, die sich über den Kopf klemmen. Knochenleitungskopfhörer bieten eine deutlich komfortablere Alternative für alle, die viel Zeit mit ihren Kopfhörern verbringen oder empfindlich auf den Druck herkömmlicher Kopfhörer reagieren.
Mythos #2: Bone-Conduction-Kopfhörer verursachen Hörschäden
Ein weit verbreiteter Mythos rund um Knochenleitungskopfhörer ist ihr angeblicher Zusammenhang mit Hörverlust. Obwohl diese Besorgnis einen wahren Kern hat, ist es wichtig, die Fakten zu verstehen. Jede Art von Kopfhörer, ob Knochenleitungskopfhörer, In-Ear- oder Over-Ear-Kopfhörer, kann potenziell zu Hörschäden führen. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie über längere Zeiträume bei übermäßig hoher Lautstärke verwendet werden.
Den Mythos entlarven
Eine im Jahr 2021 in der National Library of Medicine veröffentlichte Studie wirft Licht auf dieses Problem. Sie zeigt, dass etwa 1,7 % der Weltbevölkerung unter lärmbedingtem Hörverlust leiden. Interessanterweise stellt die Studie auch fest, dass Personen, die in lauten Umgebungen Kopfhörer verwenden, etwa 4,5-mal häufiger einen Hörverlust erleiden.
Knochenleitungskopfhörer haben einen einzigartigen Vorteil. Ihr Design, bei dem der Bereich in der Nähe der Gehörgangsöffnung stimuliert wird, verbessert die Schallempfindlichkeit erheblich. Dies bedeutet, dass diese Kopfhörer auch bei geringerer Lautstärke effektiv Schall übertragen können.
Darüber hinaus sorgt die Art und Weise, wie Knochenleitungskopfhörer den Ton übertragen, dafür, dass der Gehörgang offen bleibt. Dieses Design ist in lauten Umgebungen von Vorteil, da es die Notwendigkeit beseitigt, die Lautstärke zu erhöhen, um Umgebungsgeräusche zu übertönen.
Mythos #3: Bone-Conduction-Kopfhörer verursachen Hirnschäden
Viele glauben, dass Vibrationen durch die Wangenknochen im Laufe der Zeit zu Hirnschäden führen können. Es ist jedoch wichtig, diese Vibrationen in eine realistische Perspektive zu setzen. Die Vibrationen, die von Knochenleitungskopfhörern in den Schädel gesendet werden, sind sehr mild. Unser Körper erfährt im Alltag deutlich stärkere Vibrationen, als Knochenleitungskopfhörer je erzeugen könnten.
Den Mythos entlarven
Die von Mingduo Zhao, Anders Fridberger und Stefan Stenfelt erstellte Studie zeigt, dass zwar unterschiedliche Vibrationsfrequenzen der Knochenleitung das Hörempfinden beeinflussen können, dies jedoch nicht stark genug ist, um das Gehirn zu schädigen. Diese Erkenntnis hilft, Bedenken hinsichtlich möglicher Hirnschäden durch die Verwendung von Knochenleitungskopfhörern zu zerstreuen und bestätigt deren Sicherheit bei regelmäßiger Verwendung.
Mythos #4: Die Klangqualität ist im Vergleich zu normalen Kopfhörern schlechter
Wenn es um die Klangqualität von Knochenleitungskopfhörern geht, unterscheidet sie sich in der Tat ein wenig von der von herkömmlichen Kopfhörern. In den meisten Fällen müssen Sie beim Aufsetzen herkömmlicher Kopfhörer keine Einstellungen vornehmen. Vielmehr erhalten Sie von Anfang an einen klareren Klang.
Den Mythos entlarven
Die Studie des U.S. Army Research Laboratory zeigt, dass sich das Klangerlebnis mit Knochenleitungskopfhörern zwar unterscheidet, dies aber nicht zwangsläufig eine geringere Qualität bedeutet. Es geht eher darum, die unterschiedlichen Wege der Klangübertragung dieser Kopfhörer zu verstehen und sich darauf einzustellen.
Mit der richtigen Abstimmung durch Equalizer können Knochenleitungskopfhörer ein Maß an Immersion, Bass und Klarheit erreichen, das mit herkömmlichen Kopfhörern mithalten kann. Dies macht sie zu einer perfekten Wahl sowohl für das gelegentliche Musikhören als auch für Telefonate.